Reduitbrigade 22

Der Raum

Während des Aktivdienstes wurde die 8. Division zur Sperrung der Zugänge Richtung Brünig gebildet (siehe auch unter R Br 21). Der Kommandoposten war in dieser Zeit die Anlage A2296 Altibach in Giswil.

Der Auftrag

Die Brigade bekam bei der Gründung 1947 den Auftrag, den Zugang zum Brünig im Abschnitt Stansstaad-Lopper, die Entlebuch-Transversale und die Achse Schüpfheim-Sörenberg zu sperren. Gestartet wurde mit dem Ter Inf Rgt 78 (Bat 144 und 145) sowie den unterstellten Ter Inf Bat 189 und 171. Dazu kamen Festungs- und Zerstörungseinheiten.

Oberstkorpskdt de Montmollin hielt am 7.9.1946 in einem Dokument zur Bildung der Brigaden fest, dass den «Reduittruppen im Kern des Landes eine ähnliche Aufgabe wie den Grenztruppen in den Grenzzonen» zufalle: Sie sperren die Hauptachsen ins Landesinnere – «Mehr kann von ihnen nicht verlangt werden.» Für die Erfüllung dieser Aufgabe mache man weitmöglichst Gebrauch von den bestehenden Befestigungsanlagen.

Für die Reduittruppen des 2. Armeekorps – also die neue Reduitbrigade 22 – hiess das:

  • Sperren des Zugangs zum Brünig im Abschnitt Stansstaad-Lopperberg,
  • sperren der Entlebuchtransversale bei Wolhusen, Trubschachen und Schangnau,
  • sperren der Achse Schüpfheim-Sörenberg bei Flühli,
  • sperren der Achse der Entlen östlich Schimberg

Im selben Dokument schreibt de Montmollin, dass die Kampfkraft der Territorialtruppen (ohne Auszug- und Landwehrinfanterie) schon eingeschränkt sei, so seien «erst recht grösste Bedenken am Platz bei der Leistungsfähigkeit der Reduit-Ter. Trp. im Hinblick auf die mangelnde Ausbildung.»

Mit der Neuorganisation der Festungsartillerie wurden ab 1948 folgende Einheiten gebildet/zugeteilt:

  • Fest Art Kp 81 (Art Wk Kilchlidossen)
  • Fest Art Kp 82 (Art Wk Vitznau)
  • Fest Art Kp 83 (Art Wk Wyssifluh)
  • Fest Art Kp 84 (Art Wk Kleiner Durren)
  • Fest Art Kp 85 (Art Wk Drachenfluh)
  • Fest Art Kp 86 (Art Wk Zingel)
  • Fest Art Kp 87 (Art Wk Blattiberg)
  • Fest Art Kp 88 (Art Wk Ursprung)
  • Fest Art Kp 89 (Art Wk Fürigen)

Die Infanteriewerke wurden in allen Brigaden in drei Kategorien eingestuft:

  • I. Kat: Die Werke der Kat. I umfassen sämtliche mit Waffen ausgerüsteten Objekte, die bei einer Mobilmachung eine Besatzung zugeteilt erhalten. Diese Werke müssen innert 48 Stunden kampfbereit sein.
  • II. Kat: Alle andren bewaffneten Objekte der Reduitbrigaden sind in Kat. II eingeteilt (kampfbereit innert 14 Tagen), allenfalls durch improvisierte Besatzungen von Verstärkungstruppen besetzt.
  • III. Kat: Diese Kategorie umfasst alle nicht bestückten Werke oder sonstigen bauten und Einrichtungen, die von der FW Kp. verwaltet werden und verschiedenen Zwecken dienen (Lagerung von Werkwaffen, Munitions- und Lebensmitteldepots, Unterkunft für Truppen usw.)

Die Einheiten (bei der Auflösung 1994)

Zu den Truppen der Reduitbrigade 22 gehörten das

  • Infanterieregiment 78
  • Gebirgsinfanterie-Regiment 7
  • Füs Bat 189
  • Geb Füs Bat 47
  • Festungsregiment 22
  • Fest Abt 10 (Kp I/10, II/10 und III/10)
  • Fest Abt 16 (Kp I/16, II/16, III/16 und IV/16)
  • Fest Abt 23 (Fest Inf Kp I/23, Fest Art Kp II/23, Fest D Kp III/23 und Fest Kp IV/23)
  • Werk-Kompanie 27
  • Genieabteilung 62

Festungsabteilung 10 (1991)

Der Stab der Festungsabteilung 10 hatte seinen KP im Werk Kilchlidossen., wo auch die Kp I/10 war. Die Kp II/10 betrieb das Werk Kleiner Durren, die Kompanie II/10 das Werk Vitznau. Die Festungsfeuerleitkompanie 10 betrieb die drei Feuerleitstellen in den Werken.

Die Kommandanten

  • 1948-1951 Crasemann, Edgar (1896-1973)
  • 1952-1956 Pestalozzi, Hans (1902-1968)
  • 1957-1964 Isenegger, Martin (1908)
  • 1965-1970 Meyer, Otto (1910)
  • 1971-1977 Meyer, Hans Rudolf (1927)
  • 1978-1983 Hilty, Gerold (1927)
  • 1984-19xx Tschümperlin, Paul (1932)

Bemerkungen