A1750 Artilleriewerk Gross Tosse

Das Artilleriewerk Gross Tosse wurde in der Zeit um 1942 herum erstellt. Hauptstollen und Kampfräume sind betonverkleidet, Magazine und Unterkunft sind als Häuser in die Kavernen gebaut.

Insgesamt sind rund 550 Meter Stollen vorhanden, vier Munitionsmagazine und ein zweistöckiger Unterkunftsbereich. Der Felsausbruch beträgt etwa 7500 Kubikmeter. In zwei Reservoiren waren 280 Kubikmeter Wasser gespeichert, das musste für die Besatzung von 327 Mann reichen. Zudem waren für die zwei Diesel mit den Strom Generatoren 24’000 Liter Treibstoff gebunkert. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 1,36 Millionen Franken.

Die erste Armierung bestand 1944 aus 8 Stück 12 cm-Feldhaubitzen. 1947 wurden die vier ersten Haubitzen durch 10,5 cm Kanonen auf Hebellafette ersetzt. Mitte der 1950er Jahre wurden die restlichen vier Geschütze durch die moderneren 10,5 cm Haubitzen ausgetauscht.

Die Besatzung wurde gebildet aus einem Artilleriezug, einem Werkschutzzug, einem Infanteriezug, einem Minenwerferzug und einem Flabzug. Die drei letzten waren nicht im Werk, sondern in den Baracken davor untergebracht. Im Werk selber waren zweimal 48 Betten für die Soldaten, ein UO-Schlafraum sowie Zweier- und Vierer-Zimmer für die Offiziere vorhanden. Einzig der Werkkommandant hatte ein Einzelzimmer, das zugleich sein Büro war. Gegessen wurde an klappbaren Tischen im Stollen, das ersparte den Ausbruch von Essräumen für die Soldaten.

Die Infos stammen von Dominik Clément, der als ehemaliger Artillerieoffizier des Werkes eine grossartige Dokumentation zusammengestellt hat. Merci!

Plan der geologischen Verhältnisse © Bundesarchiv