A1956 Kommandoposten Heinrich

Es handelt sich bei der Anlage A1956 ursprünglich um einen Artillerie-Beobachtungsposten, der später zur Feuerleitstelle und zum eigentlichen  Kommandoposten ausgebaut wurde. Der «Heinrich» ist ein Felswerk mit (im Endausbau) über 300 Meter langem Hauptstollen, vier Doppelbeobachtungsständen, elf Funknischen und zwei Eingängen mit je einem Lmg-Stand zur Nahverteidigung.

Der Bau erfolgte im Auftrag der 3. Division in der Zeit von September 1941 bis April 1943 durch ein Konsortium aus Biel und Spiez. Gemäss Kostenzusammenstellung kostete der Bau damals 940’000 Franken. Bereits im April 1942 wurde die Anlage als provisorisch bezugsbereit gemeldet, die Beobachtungsscharten mussten jedoch durch Sandsäcke behelfsmässig gedeckt werden. Da das 1. Armeekorps Einsparungen befahl, musste die unterstellte 3. Division bei der Tarnung, beim Wasserreservoir sowie der Inneneinrichtung Abstriche machen.

Im Einsatz war die Anlage – die mit einer Materialseilbahn erschlossen war – als zentrale Feuerleitstelle für die Artilleriewerke um den Thunersee (Burg, Faulensee, Legi, Waldbrand, Schmockenfluh – sowie die Stellungen der mobilen Artillerie Sand, Gips und Mühle in Aeschiried, Krattigen und Mülenen). Dies belegt eine Karte im Raum der ehemaligen Feuerleitstelle des Regiments-KP. Dazu war eine grosse Telefonzentrale installiert.

A1956 KP Heinrich – Beobachtungs-Posten, Kommandoposten und Feuerleitstelle

In den letzten Jahren wurden die Räume im Hondrichhügel jedoch kaum mehr vom Festungsregiment 21 benutzt, die Anlage ging im September 2006 an zwei Privatpersonen über, ein Trägerverein ist Ende 2006 gebildet worden. In erster Linie dient die in gutem Zustand befindliche Anlage als Vereinslokal, Führungen sind möglich.

Ausserhalb der Anlage «Heinrich» waren im Laufe der Zeit verschiedene Anlagen erstellt worden, u.a. ein Beobachtungsbunker in Hondrich Süd und später auch diverse ASU. Auch zwei Artillerie-Beobachtungstürme analog demjenigen auf dem Gebenstorferhorn sind auf dem Hondrichhügel (sowie einer vorgeschoben in Einigen) erstellt worden, wie die Unterlagen und Fundamente belegen.


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Weitere Informationen über die Bau- und Einsatzgeschichte des KP Heinrich und die Artilleriebeobachtung sind in einer kompakten Broschüre sowie einem detaillierten Buch im Verlag HS-Publikationen nachzulesen.