Sperrstelle 2120 – Sattelegg

Der Kanderlauf von Einigen bis Wimmis bildete die natürliche Abwehrfront und wurde entsprechend mit Infanteriewerken verstärkt.

Die Sperrstelle Sattelegg (zwischen Reutigen und Wimmis) umfasst auf der in Fliessrichtung linken Simme-Seite den Infanteriebunker Sattelegg unmittelbar an der Strasse. Es handelt sich dabei um einen eher ungewöhnlich getarnten Bunker, er ist mit einer Verkleidung aus Mauerwerk versehen. Der Eingang befindet sich unmittelbar von der Strasse her.

Überhöht an der Vorderseite des Hanges ist das Infanteriewerk Schattigwald erstellt worden. Dieses hatte primär die Aufgabe, die Strassen von Thun her unter Feuer zu nehmen. Es ist über eine Forststrasse von Brodhüsi oder Reutigen her erreichbar. Das Eingangsbauwerk sowie der heute zugemauerte Notausgang sind unterhalb der Forststrasse, unterhalb des Forstweges sind drei Bunker mit Schartenfront Richtung Einigen zu sehen. Oberhalb der Strasse ist ein Beobachterstand mit Zugang vorhanden. Die Kampfstände waren mit Ik/Pak und Mg armiert. Das Werk hat eine eigene Infrastruktur und eine kleine einfache Unterkunft. Taktisch war dieses Werk nach dem Krieg rasch überholt. Die Schussdistanz der Pak war zu klein, Panzer hätten bereits von weither die Scharten unter Feuer nehmen können, vor allem auch durch die frontale und exponierte Lage am feindwärts gerichteten Hang. Die Ursprungsbewaffnung waren 4,7 cm Infanteriekanonen. Unklar ist, ob wie bei anderen Sperrstellen noch auf 9 cm Pak umgerüstet worden ist.

Jedenfalls findet sich bei den Unterlagen der 3. Divison aus dem Jahr 1944 die Bemerkung, dass der Stacheldraht nicht um das Werk gezogen worden ist, sondern in Baracken eingelagert wurde. Aufgrund der Lage wurde die Anlage schon früh ausgemustert.

Auf der rechten Seite der Simme waren im Auwald eine grössere Anzahl Infanteriebunker erstellt worden. Der Bunker Auwald VI wirkte ebenfalls in Richtung der Strasse von Reutigen her.

Bekannte Objekte

  • A2042 Infanteriebunker Auwald VI, F47
  • A2043 Kaverne (Depot Sperrelemente)
  • A2044/3379/BE485 Infanteriebunker Sattelegg – 614800/170375 – 1x Infanteriekanone 4,7 cm, 1x Mg, 1x Lmg – 1082 Schuss Ik, 84’000 Schuss Mg/Lmg.
  • A2045/3453 Infanteriewerk Schattigwald – 614755/170620 – 2x Mg, 1x Lmg. 614745/170620 – 1x 4,7 cm Ik, 1xMg, 1xLmg. 614690/170630 – 1x 4,7 cm Ik,1xMg, 1xLmg
  • T1190 Strassenbarrikade
  • M2802 Sprengobjekt

Weitere Informationen über die Bau- und Einsatzgeschichte der Sperren Einigen, Sattelegg, Auwald, Spiezwiler und Wimmis sind in einem  Buch im Verlag HS-Publikationen nachzulesen.