A8675 Artilleriewerk Bühl

Um die definitive Gestaltung des zentralen Gotthard-Festungsbereiches und der benötigten Bewaffnung wurde lange diskutiert und geplant. Schnell war klar, dass der Zugang von Andermatt zur Schöllenenschlucht eine Befestigung des Hügels auf der linken Bergseite erforderte. Und es wurden nicht nur Batterien, sondern Forts verlangt. Mit dem Bau des Zugangs über die Reuss zu diesem Fort Bühl wurde 1888 begonnen. Die Bauzeit dauerte bis Ende 1892.

Verschiedentlich wurden die Pläne während des Baus durch die Befestigungskommission abgeändert, dies betraf u.a. die Unterbringung der Mannschaft (im Werk statt in der Schöllenen) und die Abkehr vom Wasserkraftwerk zu einer kohlebefeuerten Maschinenanlage. 1890 begann der Innenausbau, ebenfalls wurden die Abschlusstore oberhalb des Urnerlochs und unterhalb der Teufelsbrücke gesetzt und der Rohbau der Flankiergalerie Altkirch fertiggestellt. Im 1891 waren die Panzerungen und die Armierung eingebaut, die Munitionierung begann. Das Fort Bühl war nach einem neuen Konzept erstellt worden: Alle Waffen inkl. der benötigten Räume waren in einem Felskopf eingebaut, Mauerwerk als Schutz entfiel dadurch fast vollständig.

Die Erstbewaffnung umfasste:

  • 2x 12 cm Kanonen 1882 in 2 Panzertürmen (bis 1951)
  • 2x 12 cm Kugelmörser in einem Panzerstand (bis 1904), ersetzt 1904 durch
  • 2×12 cm Panzerhaubitzen 91 (bis 1951)
  • 3x 5,3 cm Schnellfeuerkanonen in Versenk-Panzertürmen
  • 2x 8,4 cm Bronzekanonen in einer Kaponniere
  • 2x drehbare Beobachtungstürmchen

1903/04 wurden die 12 cm-Kugelmörser durch zwei Panzerhaubitzen (12 cm Pz Hb 91, bis 1951 im Einsatz) ersetzt, später kam eine Stellung für 5,3 cm Fahrpanzer am Südhang des Bühls dazu. Da die Unterkunft nicht genügend war, wurde bereits 1897 ein Kredit für je eine Kriegs- und eine Friedenskaserne bewilligt. Die Kriegskaserne Bühl (340 Schlafplätze) war hinter dem Fort in Richtung Schöllenen erstellt worden, besass eine Kaponniere und einen direkten Stollen ins Fort. Sie wurde 1902 erstmals belegt, diente auch der Fortverwaltung sowie den Schulen und Kursen der Festungsartillerie. Die Friedenskaserne Altkirch (400 Schlafplätze) war u.a. für die Rekruten der Positionsartillerie und der Infanterie gedacht.

Bühl-Altkirch war in der Fest Br 23 bis 1951 von der Festungsartillere-Kompanie 13 besetzt.

In den 1950er-Jahren wurde das Artilleriewerk Bühl zu einem Infanteriewerk umgebaut, die veralteten schweren Waffen wurden entfernt. Eingebaut wurden angeblich zwei 7,5 cm Pak 46 (im Einsatz bis 1981, ersetzt durch 9 cm Pak) Zudem kamen neue Aussenverteidigungsanlagen dazu.

Bekannte Objekte

  • A8675 Artilleriewerk Bühl (bis 1952)
  • A8675.02 Infanteriewerk Bühl (ab 1952)
  • AXXXX Kehlkaserne Bühl
  • A8670 Infanteriebunker (Kaverne) Bäzgand 1
  • A8671 Unterstand Bäzgand 2
  • A8672 Unterstand Bäzgand 3
  • A8673 Infanteriebunker (Kaverne) Bäzgand 4
  • A8674 Solitär Biel 1
  • A8675 Solitär Biel 2
  • A8676 Infanteriebunker Bäzgand (früher 5,3 cm Fahrpanzerstellung)
  • A8677 ?
  • A8678 Infanteriebunker Bäzgand
  • A8665 Flankiergalerie Altkirch

Das Art Wk Bühl nach dem Umbau auf 12 cm Panzerhaubitzen (anstelle der 12 cm Kugelmörser)