7,5 cm Kanone 1903 L30

Der Standart-Typ der Schweizer Feldartillerie (Modell 03, Lizenz Krupp) wurde ebenfalls in vielen Waffenstellungen, Bunkern und Festungswerken verwendet, obwohl sie 1945 (nach 40 Jahren im Einsatz bei der Feldartillerie) als veraltet bezeichnet wurde. Ersetzt wurde sie schliesslich durch die 10,5 cm Haubitze 42/46. Hier zeigt es sich einmal mehr die Problematik, dass die Festungsartillerie oft die ausgemusterten Feldgeschütze in ihre Werke übernehmen musste. Nach Modernisierungen vor allem der Lafette wurde der Standart-Typ als Kan 03/22 bezeichnet, das Modell 03/18 wurde im Werk Scex sowie auf der Aiguille eingebaut.

Zur Panzerabwehr war ein rasche seitliches Richten erforderlich, dazu wurde die sogenannte Bühler-Tankschiene benutzt, für die auch Pläne für geeignete Bunker vorliegen.

Zum Einsatz in Bunkern und Kasematträumen kamen mindestens vier verschiedene Typen von Parallelhebel-Lafetten. Diese Lafetten unterschieden sich vor allem durch die Richtbereiche. Dazu musste natürlich auch die passende Schartenpanzerung im Bunker eingebaut sein.

Lafetten und Bunker für 7,5 cm Kan

Zum Einsatz in Bunkern und Kasematt-Räumen kamen mindestens vier verschiedene Typen von Parallelhebel-Lafetten (Typ I bis III waren zur Panzerabwehr vorgesehen, bei diesen drei Typen bestand auch die Möglichkeit nach Geländetafeln indirekt zu richten). Diese Lafetten unterschieden sich vor allem durch die Richtbereiche. Dazu musste natürlich auch die passende Schartenpanzerung im Bunker eingebaut sein (Richtbereich). Zum Einbau wurden die Schutzschilde der FK 03/22 entfernt und Rohr und Wiege aus dem Wiegenlager der Lafette herausgehoben und in die Parallelhebel-Lafette, welche fest im Bunker verankert ist, eingebaut. Diese Lafette ergibt kleine Bunkerabmessungen und eine minimale Ausschussöffnungen, da der fiktive Drehpunkt von Rohr und Wiege in der Schartenöffnung liegt. Der Wechsel von der mobilen Lafette auf Hebellafette und umgekehrt dauert bei geübter Mannschaft und je nach Bunkerverhältnissen eine halbe bis eine Stunde.

Bilder sind auch vom Einbau als Kasematt-Geschütz oder auf Speziallafetten von Giovanola bekannt. Sogar eine Marine-Lafette mit einem Schutzschild gab es. Weitere Angaben zu diesen speziellen Lafettierungen fehlen.

Parallelhebel-Lafette Typ I
Seitenrichtbereich: +/- 34 Grad
Höhenrichtbereich: -7/+10 Grad
Es sind auch Konstruktionsskizzen von Bunkern vorhanden, die zwar denselben Höhenrichtbereich angeben, seitlich jedoch auf +/- 15 Grad beschränkt sind.

Parallelhebel-Lafette Typ II
Seitenrichtbereich: +/- 34 Grad
Höhenrichtbereich: -17/+0 Grad
Es sind auch Konstruktionsskizzen von Bunkern vorhanden, die zwar denselben Höhenrichtbereich angeben, seitlich jedoch auf +/- 15 Grad beschränkt sind.

Parallelhebel-Lafette Typ III
Seitenrichtbereich: +/- 34 Grad
Höhenrichtbereich: -17/+20 Grad
Es sind auch Konstruktionsskizzen von Bunkern vorhanden, die zwar denselben Höhenrichtbereich angeben, seitlich jedoch auf +/- 15 Grad beschränkt sind.

Parallelhebel-Lafette Typ IV
Seitenrichtbereich: +/- 34 Grad
Höhenrichtbereich: -5/+43 Grad Vorhanden ist eine Skizze, die einen Kampfstand (Felsenwerk) für diesen Lafettentyp als Kampfstand G bezeichnet.

Lafette Typ V
Aus dem Reglement 57.209 Die 7,5 cm-Festungsgeschütze geht auch noch eine Lafette Typ V hervor. Die Höhenricht-Werte sind -30/+10 Grad.

Giovanola-Lafette
Bekannt ist auch eine Giovanola-Lafette, bei der die FK 03/22 ohne Räder auf eine mit Zahnkranz versehene fest verankerte Lafette montiert wurde.

Technische Daten
Hersteller
Kaliber (mm) 75
Funktionsweise
Verschluss
Feuerart
Kadenz (Schuss/min)
Reichweite (m)
Munition
Zufuhr
Gewicht Munition (kg)
Gewicht Geschütz (kg)
Länge total (mm)
Länge Rohr (mm)
Anzahl Züge
Rücklaufbremse
Kühlung
V0 (m/s)
 Mannschaft

7,5 cm Kan 1903/18 L30

Dieser Standart-Typ Feldkanone 03 (Modell 18) der Schweizer Feldartillerie (Lizenz Krupp) wurde in vielen Werken eingebaut. Im Werk Scex in St. Maurice (4 Stk.) sowie im Werk auf Dailly-Aiguille (2 Stk.) wurden die Rohre auf spezielle Giovanola-Lafetten mit Zielfernrohr montiert. Ein Exemplar des Werkes Scex ist noch vorhanden.

Bühler-Tankschiene

Eine Konstruktion zum raschen Seitenrichten des Geschützes war die sogenannte Tankschiene Typ Bühler. Das Ende der Lafette ruhte dabei auf einer kreisbogenförmigen Schiene und konnte so rasch in der Seite verschoben werden. Der Seitenrichtbereich erhöhte sich von +/- 3,5 Grad damit auf +/- 42 Grad. Diese Konstruktion wurde sowohl in offenen Feldstellungen eingesetzt, als auch in Bunkern. Noch einfacher war eine Festhalte-Vorrichtung für Unterstände – ob diese jedoch eingesetzt wurde oder nur als Skizze vorliegt, ist nicht bekannt. Bei diesen Systemen wurden keine Schartenpanzerungen verwendet, die Ausschussöffnungen der Unterstände waren entsprechend gross und gegen Feuer empfindlich.