Flugplatz Reichenbach

Am 31. März 1942 ereignete sich der erste militärische Flugunfall im Kandertal: Eine Messerschmitt stürzte bei der Landung in Reichenbach in ein Wäldchen ab. Der Pilot blieb heil. Der Platz Reichenbach war kurz vor Frutigen in Betrieb genommen worden. Stationiert waren dort die Fliegerkompanien 5 und 8. Im Endausbau umfasste der Platz 10’000 Quadratmeter, eine 900 m lange Asphaltpiste, acht Flugzeugunterstände, fünf Leichtstände und sieben Splitterwehren. Trotz anders lautenden Gerüchten landeten dort nie Düsenflugzeuge, nach dem Aktivdienst wurde er Basis für Leichtflieger (Helikopter). Seit dem August 1963 wird durch die Fluggruppe Reichenbach ein ziviler Flugbetrieb aufrecht erhalten. Zeitweise führte auch die Schweizerische Luftverkehrsschule ihre Kurse im Kandertal durch. 1994 ist letztmals die Pilotenschule der Flugwaffe mit Super Pumas und Alouettes zu Gast. Im gleichen Jahr wird bereits ein Leichtstand abgerissen, um den Bauern Land zur Verfügung zu stellen.

Heute ist der Platz im Besitz der Flugplatzgenossenschaft und vollständig zivil. Die Hangare werden wohl in absehbarer Zeit alle verschwinden, da sie doch baufällig sind…

Flugplatz Reichenbach

Übersicht heute: Die Hangars 1, 3, 4 und 5 sind abgebrochen. a, b und c markieren Splitterschutzwälle.

Gefundene Überreste

Am nördlichen Ende der Piste ist heute ein moderner Fussgängersteg über die Kander vorhanden. Offenbar ist an derselben Stelle vom Militär damals ein Übergang gebaut oder zumindest vorbereitet worden, die Rede ist von einer Seilhängebrücke. Am rechten Kander-Ufer sind noch Widerlager zu finden.