Kommandoanlagen K7 Attinghausen

Auch die Armeeführung hatte geschützte Führungsanlagen auf verschiedenen Kommandostufen. Etliche sind auch heute nicht mehr in Betrieb und bereits ausgeräumt. An einer Führung durch den K7 in Attinghausen UR (Führungsanlage der Armeeführung, seit dem 10.5.2005 aus dem Anlageverzeichnis gestrichen, Koordinaten 689730/191770) wurde den Besucher ein seltenes Bild aus der aktiven Zeit der Florida-Luftraumüberwachungsanlage gezeigt (ab Projektor fotografiert, deshalb die schlechte Qualität).

Die ausgeräumte Anlage soll eine neue zivile Nutzung erhalten. Der Regierungsrat hat gemäss Mitteilung am 22. August 2006 die entsprechende Zonenplanänderung bewilligt: „Der Regierungsrat hat eine Zonenplanänderung in der Gemeinde Attinghausen und der Anpassung der Bau- und Zonenordnung zur Gewerbesonderzone Eielen gemäss Beschluss der Gemeindeversammlung Attinghausen vom 8. Mai 2006 genehmigt. Die Führungsanlage Eielen soll einer zivilen Nutzung zugeführt werden. Damit die ehemalige militärische Kaverne zivil genutzt werden kann, ist aufgrund der Ausmasse der Anlage eine Teilrevision der Nutzungsplanung der Gemeinde Attinghausen notwendig. Die ehemalige Führungsanlage Eielen soll demnach in eine Gewerbesonderzone umgezont werden. Mit der Zonenplanänderung soll die bestehende Anlage in eine Gewerbesonderzone eingezont werden. Die Gewerbesonderzone umfasst die unterirdischen Kavernen und ihre Zugänge sowie die bestehende oberirdische Baute und den Vorplatz. Gesamthaft wird eine Fläche von rund 28’000 Quadratmetern eingezont.

K7 verkauft als Tresor

Am 3. Oktober 2007 meldete die Neue Luzerner Zeitung, dass eine Firma aus Montreux den Armeebunker K7 in Attinghausen gekauft hat. Sie will dort ein Lager einrichten nicht nur für Datenträger. Er ist mehrere tausend Quadratmeter gross, liegt unterirdisch und war bis vor ein paar Jahren ein streng geheimer Kommandoposten der Armee: der Bunker K7 in Attinghausen. Er ist atomwaffensicher und gut versteckt. Hier der Artikel: 

Jetzt tut sich etwas im unterirdischen Bunker, der im Mai 2005 von der Armee ausgemustert worden ist. Eine im selben Jahr gegründete Firma aus Montreux, die Deltalis SA, hat den Bunker gekauft und will daraus ein Depot für Datenträger und wertvolle Objekte machen. Gründer der Firma Deltalis sind unter anderem David Allen, Mitbegründer der Transportfirma DHL, und Patrick de Balthasar, ehemaliges Geschäftsleitungsmitglied von PricewaterhouseCoopers Schweiz. «Die Firma will ein Schweizer Qualitätskonzept für die Lagerung und Archivierung von Daten und Objekten aufbauen», sagt Maurice Lovisa, Berater der Deltalis. Er ist ETH-Architekt und hat für das VBS ein Inventar der über 13 000 ausgemusterten Festungsbauten erstellt. «Es ist vorstellbar, dass die Firma im Bunker K7 auch Gold, Schmuck oder andere Wertgegenstände einlagert. Schliesslich ist der Bunker viel zu gross, um nur Datenträger aufzubewahren», sagt Lovisa. Ausgeschlossen sei aber, dass im Bunker gefährliche Objekte wie chemische oder radioaktive Substanzen oder Nahrungsmittel gelagert werden. 

Der Attinghauser Bunker ist nicht der einzige Lagerraum der Deltalis SA. «Die Firma hat bereits einen Bunker in der Westschweiz gekauft und hält Ausschau nach weiteren Objekten», sagt Lovisa. Momentan habe die Deltalis erst einen Angestellten. «Sobald die Firma aber Ende Oktober den Betrieb aufnimmt, sollen es mehr sein. Die Firma hat bereits interessierte Kunden sowohl für die Daten- als auch für die Objektlagerung», sagt Lovisa. Wie viel die Deltalis für den Bunker bezahlt hat, will Lovisa nicht sagen. Nur so viel: Es sei mehr als 1 Million Franken gewesen. Die Erstellung des Bunkers Ende der Vierzigerjahre hat laut Lovisa 11,5 Millionen Franken gekostet. Der Bunker K7 ist «einer der grössten Bunker in der Schweiz», wie Margrit Schwaller, Mediensprecherin der Armasuisse beim VBS, sagt. Allerdings handelt es sich laut Lovisa beim Bunker K7 nicht um den Bundesratsbunker: Dieser stehe in Amsteg. Laut Schwaller sind momentan rund 600 Festungswerke auf dem Markt. Datenträger in Bunkern lagern diese Idee hatte bereits die Luzerner Nationalrätin Ida Glanzmann (CVP). Allerdings hat es der Bundesrat im September abgelehnt, die Bunker zu «Datenfestungen» umzurüsten. Die Begründung: Die Umnutzung sei zu umständlich, und zudem seien alle freigegebenen Gebirgsfestungen, die sich für eine zivile Nutzung eignen würden, bereits verkauft.