10,5 cm Druckluft-Minenwerfer

Nach einigen (erfolglosen) Versuchen mit ausländischen und schweizerischen Minenwerfern entschied der Bundesrat am 13. April 1917, dass für die Festungstruppen 50 Exemplare eines deutschen 10,5 cm Druckluft-Minenwerfers zu beschaffen seien. Der Preis pro Stück wird mit 2600 Franken angegeben, dazu gab es pro Rohr 500 Granaten, einige Druckluftflaschen und sechs auf Lastwagen gestellte Kompressoren.

Der Werfer bestand aus einem glatten Stahlrohr, der Ladekammer und der Lafette. Zum Laden wurde das Rohr waagrecht gelegt. Die Wurfgranate wurde dabei in eine Hülse gesteckt, um den Luftdruck maximal auszunutzen. Das Rohr wurde zum Schiessen auf 45 Grad (maximale Weite 800 m) oder 65 Grad (minimale Weite 600 m) eingestellt. Die mögliche Schussweite hing natürlich vom vorhandenen Luftdruck ab, der auf einem Manometer abgelesen werden konnte. Der Transport erfolgte auf einem zweirädrigen Handkarren.

Der Erfolg des für den Grabenkampf ausgelegten Geschützes war allerdings beschränkt: Eine voll geladene Druckluft-Flasche gestattete nur vier Schuss auf die maximale Entfernung. Kein Wunder, blieben diese Werfer ab 1930 im Zeughaus und wurden 1938 vollständig durch die 8,1 cm Minenwerfer 33 ersetzt. Die 10’000 noch vorhandenen Wurfgranaten sollen noch als Flugzeugbomben verwendet worden sein.

In der Artillerie-Sammlung der Stiftung HAM in Thun sind zwei Exemplare (schussbereit und auf Karren verladen) vorhanden.

TECHNISCHE DATEN
Hersteller Maschinenfabrik Schleitmühle/Maschinenfabrik Erhardt+Sehmer, Saarbrücken
Kaliber (mm) 100
Funktionsweise Druckluft, ab Flasche
Verschluss
Kadenz (Schuss/min)
Reichweite (m) 800
Munition Bombe mit 4 Steuerflügeln, Momentanzünder
Zufuhr manuell
Gewicht Munition (kg) 6,5
Gewicht Geschütz (kg)
Länge total (mm) 2100
Länge Rohr (mm) 1470
Anzahl Züge
Rücklaufbremse
Kühlung
V0 (m/s)
Mannschaft 5 Mann