Dailly ist dieser Ort in der Schweiz, wo an der grössten militärischen Baustelle gleichzeitig auch am längsten gebaut wurde. 140 Jahre lange wurde hier im Berg gesprengt, ausgebaut, installiert und optimiert. Hier oben sollte es Experimente gegeben haben, die es sonst in der Schweiz nirgends gegeben hat. Mit Putins Überfall in die Ukraine wurde nicht gerechnet, denn vier Jahre zuvor wurde diese riesige und geheime Festung aufgegeben.

Gerüchten zufolge sollen im Innern des Berges über 24 Kilometer Stollen die Aufenthaltsräume, Kommunikationsposten und Kampfsysteme miteinander verbinden. Wir wollen dieser Legende auf den Grund gehen und herausfinden, was davon noch übrig ist und tauchen in eine Seite der Schweizer Geschichte hinein, die uns nur in Erstaunen versetzten kann. Dauer: ca 30 Minuten.

Das Deutsche Atlantikwall-Archiv (DAWA) ist seit langem bekannt für immer wieder überraschende und vielfältige Heft zu Themen rund um Bunker. Aktuellstes Publikation ist der neue Museumführer in der 11. überarbeiteten und ausgeweiteten Auflage. «Der Begleiter durch die Militärmuseen in Deutschland ist technisch das Beste, was wir bislang anbieten.» So propagiert der Verlag sein jüngstes Werk.

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Am 22. und 23. September 2022 präsentiert Baselland Tourismus in Zusammenarbeit mit dem Verein Fortifikation Hauenstein ein interessantes Zweitages-Angebot.

Geschichtsinteressierte erfahren auf einer Führung mit Christoph Rast vom Verein Fortifikation Hauenstein Wissenswertes über die Bauwerke und die Menschen, die die Anlagen damals bauten. Dabei bieten sich wunderbare Aussichten über das Baselbiet, von der Belchenflue reicht der Blick bis in die Alpen. Am zweiten Tag lässt sich das Baselbiet individuell entdecken oder es kann das Lager des Gedenkrittes zur Abschaffung der Kavallerie vor 50 Jahren besucht werden.

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PRO CASTELLIS hat nun alle Sperren und Kampfbauten zwischen Flüelapass und Maloja zur denkmalpflegerischen Erhaltung übernommen, darunter die zwei 8,1 cm-Zwillingsminenwerfer Flüela Chantura und Susch West. Das Ensemble der Baudenkmäler von nationaler Bedeutung Bernina Häuser mit Baudenkmälern des Ersten, des Zweiten Weltkrieges und des Kalten Krieges sollen für historisch interessierte Wanderer mit einem Rundweg mit neun InfoPunkten erschlossen werden.

Nach den zwei Testjahren werden die Erfahrungen der «Engadiner Festungswochen» zusammen mit den Tourismusorganisationen ausgewertet und die Lösung für eine zentrale Besucheradministration gesucht. 2023 soll es mit neuem Programm und neu zu besuchenden Anlagen weitergehen mit den dritten «Festungswochen».

 

Das Panzerhindernis in Lidwil am Zürichsee war komplett mit Bauabfällen zugemüllt. Neuerdings sind die Betonhöcker wieder sichtbar – nachdem 18 Lastwagenfuhren Material abgeführt worden sind! Merci für die Bilder an FN.

Vorher…

Nachher…

Lorenz Mani erklärt in seinem neusten Projekt, wie militärische Sperren funktionieren – Teil 1 ist ab sofort online.

 

 

Interlaken ist die Wiege von unterschiedlichen schweizerischen Traditionen. Hier wird der Unspunnenstein gestossen, die Tellspiele aufgeführt und die so genannte Harderportschete gefeiert. Dazu kommt eine 600 Jahre alte Tourismusgeschichte, die den Ort und das Bödeli zwischen Brienzer- und Thunersee sichtbar stark geprägt hat.
Es gibt aber noch eine andere Geschichte, die bemerkenswert ist und aus unserer Sicht neu entdeckt werden muss: Interlaken im Zweiten Weltkrieg. Hier wurde einer der wichtigen Reduit-Flugplätze erstellt – hier hatte General Henri Guisan jahrelang sein Hauptquartier – und hier wurde in den Berghängen ein verbunkertes Abwehrsystem gegen Luftlandetruppen des Dritten Reiches angelegt.
Das ist ein Fall für Bunker-Archäologen wie uns. Wir machen uns auf mit dem Ziel, die „andere Geschichte von Interlaken“ auszugraben, zu dokumentieren und zugänglich zu machen. Dabei lernen wir die IG Bödeliwerke kennen – eine Gruppe von Menschen, die dasselbe Ziel seit vielen Jahren verfolgt und uns Zugang zu Orten ermöglicht, die sonst für das normale Auge im Verborgenen bleiben würden.
Der Kessel des Generals oder Die andere Geschichte von Interlaken (30 Minuten).

Verteidigung der Lötschberg-Nordachse und der Berner Hochalpen

Der Verein Schweizer Armeemuseum bietet Geschichte: Im Vortrag vom 11. Mai wird die Verteidigung der Lötschberg-Nordachse und der Berner Hochalpen thematisiert. Referent ist Hans-Rudolf Schoch, der Verfasser mehrerer Bücher über Festungen im Berner Oberland.

Die 3. Division verteidigte im Zweiten Weltkrieg mit den Kampfgruppen Hondrich und Frutigen das Kandertal zwischen Spiez und Mitholz sowie mit der Kampfgruppe Hochalpen das Hochgebirge im Gebiet Wildstrubel – Gemmi – Lötschenpass – Jungfrau.

Im Vortrag beim Verein Schweizer Armeemuseum in Thun werden die Konzeption, die Dispositive und der Einsatz der Truppen erläutert. Aufgezeigt werden die Baugeschichten der verschiedenen Befestigungsbauten, der zahlreichen Sprengobjekte sowie der diversen Militärseilbahnen. Thema ist zudem die stärkste Sperrstelle im Kandertal in Mülenen mit mehreren Bunkern und einem massiven – heute verschwundenen – Höckerhindernis quer durchs Tal. Die verbunkerten Kriegs-Kommandoposten im Aktivdienst für die 3. Division (Reichenbach/Kien) und das 1. Armeekorps (Frutigen) bilden den Abschluss der Präsentation.

Treffpunkt: Mittwoch, 11. Mai 2022, 18.45 Uhr, auf dem Parkplatz der ehemaligen Soldatenstube 3 Tannen (heute Corona-Testzentrum) an der Allmendstrasse in Thun (Einweisung). Anreise mit dem öffentlichen Verkehr ab Bahnhof Thun mit Buslinie 4 bis Haltestelle Kleine Allmend. Beginn 19 Uhr.

An der Sitzung der Befestigungskommission vom März 1936 war auch die Versorgung der Mannschaft mit Frischluft im Fort Airolo im Fall eines Giftgasangriffs ein Thema. Hier die protokollierte Lösung für dieses Problem.

Reaktivierung der Schweizer Festungswerke – Wiederherstellung der Festungstruppen

Der SVP-Nationalrat Bruno Walliser hat am 2. März 2022 eine Motion eingereicht, in der er die Reaktivierung der Schweizer Festungswerke und die Wiederherstellung der Festungstruppen fordert. Seine Eingabe im Wortlaut:

Der Bundesrat wird beauftragt,
1. Die Schweizer Festungswerke sind wieder zu aktivieren, damit sie ihren Verteidigungsauftrag wieder wahrnehmen können.
2. Innerhalb der Armee ist die Truppengattung der Festungstruppen wieder neu zu schaffen.

Begründung: Der Ukrainekrieg zeigt, dass konventionelle Kriege wieder Tatsache geworden sind. Die Verteidigungsmöglichkeiten der Armee sind auszubauen. Die Armee muss ihren Grundauftrag der Landesverteidigung wieder wirksam ausüben können. Dazu muss die Schweizer Alpenfestung umgehend reaktiviert werden.


Stopp dem Rückbau von Verteidigungsanlagen, die vor dem Ukraine-Krieg als obsolet eingestuft wurden, und Neueinschätzung von deren Nutzen

Auch sein Partei- und Nationalratskollege Jean-Luc Addor wurde am 17.3.2022 aktiv. Seine Interpellation im Wortlaut:

Hält es der Bundesrat nicht für notwendig, den Rückbau militärischer Anlagen und Systeme, die vor dem Ukraine-Krieg als obsolet eingestuft wurden, sofort einzustellen? Hält er es nicht für notwendig, deren operationellen Wert für die Erfüllung der Aufgaben der konventionellen Verteidigung unserer Armee neu zu beurteilen?

Begründung: Über die letzten zwanzig Jahre ist die Schweizer Politik zur Überzeugung gelangt, eine kriegerische Auseinandersetzung in Europa sei, wenn nicht unwahrscheinlich, so doch kaum wahrscheinlich. Wir haben folglich die militärische Sicherheit nicht mehr als Priorität betrachtet und die Aufgaben unserer Verteidigungsarmee bei einem konventionellen Gegner als sekundär eingestuft. Diese Geisteshaltung hat sich selbstverständlich im Verteidigungsbudget niedergeschlagen. Neben anderen Faktoren im Zusammenhang mit der gesellschaftlichen Entwicklung erklärt dies auch den massiven Rückgang im Personalbestand der Armee und den Entscheid, zahlreiche Anlagen und Waffensysteme, insbesondere in den Alpen, abzubauen.

Der Ukraine-Krieg hat diese Illusionen harsch vernichtet. Einige der für obsolet gehaltenen Anlagen und Systeme sind noch nicht komplett abgebaut. Es stellt sich deshalb die Frage, wie hilfreich sie wären, wenn ein Ausbau unserer Verteidigungskapazitäten im konventionellen Bereich ins Auge gefasst werden müsste. In einem solchen Fall wäre es einfacher, schneller und vor allem weniger teuer, noch bestehende Anlagen und Systeme in Stand zu setzen und in Betrieb zu nehmen als Mittel von Grund auf neu aufzubauen.