FAK haben (fast) ausgedient

Die Feldanschlusskästen (FAK) sind spezielle Punkte für die Verbindung von Feldleitungen mit in den Boden verlegten 5- bis 10-adrigen permanenten Leitungen. Die Leitungen werden je nach Farbe (rot, schwarz, blau, grün oder gelb) direkt mit einer Telefonzentrale (Artillerie, Infanterie, D-Netz usw.) verbunden. Die Telefonzentralen sind ihrerseits über die permanenten Leitungen der Swisscom (ehemals PTT), die noch in Betrieb sind, miteinander verbunden.

Gewöhnlich sind die FAK neben Infrastrukturen (Infanterie- und Artilleriewerken, Kommandoposten usw.) aufgestellt, benötigen wenig Platz und stören in den allermeisten Fällen niemanden. Die meisten FAK sind unterdessen von der Vegetation überwachsen oder befinden hoch oben in den Bergen an Orten, die nur zu Fuss erreichbar sind.

Die Fragen

In Zusammenhang mit diesen FAK hat das Immobilienkompetenzzentrum «armasuisse Immobilien» nun offenbar auf Beschluss des VBS den Auftrag erteilt, die oberirdischen Werke dieser Leitungen, die nicht mehr in Betrieb sind, zu demontieren, schreibt der SVP-Ständerat Marco Chiesa in einer Interpellation und will vom Bundesrat Auskunft zu folgenden Fragen:

1. Werden die oberirdischen Werke der FAK, die nicht mehr in Betrieb sind, in der ganzen Schweiz demontiert?

2. Wie viele FAK wurden schweizweit gebaut/installiert? Wie hoch waren die Kosten?

3. Werden die FAK noch genutzt?

4. Wie hoch sind die Unterhaltskosten?

5. Warum werden diese Infrastrukturen nicht erhalten? Es handelt sich um ein schweizweit flächendeckendes Netz von Leitungen, die nicht zurückverfolgt werden kann.

6. Wie hoch sind die Kosten für die Demontage?

Die Antworten

Am 16. August 2023 hat der Bundesrat die Interpellation wie folgt beantwortet:

1. Die Feldanschlusskästen (FAK) werden im urbanen Gebiet und an gut zugänglichen Stellen zurückgebaut. Bei weniger gut zugänglichen FAK werden lediglich der Inhalt des Kastens entfernt und das Kabel abgetrennt. Rückbauten werden an diesen Stellen nur vorgenommen, wenn der FAK einem Neubau weichen muss.

2. Ab 1939 wurden schweizweit ca. 3500 FAK gebaut. Die Kosten waren in den Gesamtkosten der jeweiligen Anlagen inbegriffen und wurden nicht separat ausgewiesen.

3./5. Die FAK sind grösstenteils stillgelegt und nicht mehr im Einsatz. Die verbliebenen Netzteile sind aufgrund der hohen Bautätigkeit in der Schweiz nicht mehr durchgängig und nicht mehr einsatzfähig. Mit dem Aufbau des Führungsnetzes Schweiz werden an neuen Standorten neue FAK mit Glasfaser- und Stromanschlüssen erstellt. Diese lösen das veraltete analoge Netz mit Kupferkabel ab.

4. Die veralteten FAK werden nicht mehr unterhalten.

6. Die FAK werden im Rahmen der ordentlichen Unterhaltstätigkeit der Anlagen durch die Logistikbasis der Armee stillgelegt. Dadurch fallen keine wesentlichen Stilllegungskosten an.

FAK auf dem Grimselpass