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Interlaken ist die Wiege von unterschiedlichen schweizerischen Traditionen. Hier wird der Unspunnenstein gestossen, die Tellspiele aufgeführt und die so genannte Harderportschete gefeiert. Dazu kommt eine 600 Jahre alte Tourismusgeschichte, die den Ort und das Bödeli zwischen Brienzer- und Thunersee sichtbar stark geprägt hat.
Es gibt aber noch eine andere Geschichte, die bemerkenswert ist und aus unserer Sicht neu entdeckt werden muss: Interlaken im Zweiten Weltkrieg. Hier wurde einer der wichtigen Reduit-Flugplätze erstellt – hier hatte General Henri Guisan jahrelang sein Hauptquartier – und hier wurde in den Berghängen ein verbunkertes Abwehrsystem gegen Luftlandetruppen des Dritten Reiches angelegt.
Das ist ein Fall für Bunker-Archäologen wie uns. Wir machen uns auf mit dem Ziel, die „andere Geschichte von Interlaken“ auszugraben, zu dokumentieren und zugänglich zu machen. Dabei lernen wir die IG Bödeliwerke kennen – eine Gruppe von Menschen, die dasselbe Ziel seit vielen Jahren verfolgt und uns Zugang zu Orten ermöglicht, die sonst für das normale Auge im Verborgenen bleiben würden.
Der Kessel des Generals oder Die andere Geschichte von Interlaken (30 Minuten).

Die Besucher kamen bereits am Morgen des 19. Oktobers in grosser Zahl, obschon es leicht regnete. Der Verein IG Bödeliwerke überlegte noch kurz, ob die Führung in die Kammfluh aus Sicherheitsgründen wegen der Nässe wirklich gemacht werden kann oder nicht. Das Wetter besserte sich gegen Mittag und der Führung in die Kammfluh stand nichts mehr im Wege. Am Mittag verzeichneten die IGB bereits in allen drei Anlagen doppelt so viele Besucher wie beim Bunkertag im Vorjahr den ganzen Tag.

Das Interesse der Besucher für die Kammfluh hat am Nachmittag alle überrascht. Für diese Führung mussten sogar drei Gruppen gebildet werden. Aber auch das Interesse für die Anlagen Goldey und Ried war riesig. Die nachfolgenden Zahlen sprechen für sich: Goldey = 214 Eintritte, Ried = 102 Eintritte und Kammfluh = 87 Eintritte. Für den Organisator sind die total 403 Eintritte ein Riesenerfolg, wie der Vorstand mitteilt.