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Die nächste Tat von Made by Tschanz – Teil 2 seiner Reduitgeschichte gibts hier:

Nach der Explosion in der Festung Dailly wurden umfangreiche Versuche gestartet, um die Ursache herauszufinden. Unter Verdacht standen die Munition selber, aber auch die Ladungen. Deshalb führten die Verantwortlichen sowohl im Werk Widdersgrind/ Gantrisch (A2083) und im Werk Spissi/Burgfluh (A2057) zwischen November 1946 und März 1947 Versuche mit Sprengstoff und Pulver durch. 

Im Bundesarchiv sind dazu einige interessante Unterlagen und Bilder vorhanden.

Die Kaverne Widdersgrind nach einem Sprengversuch.

 

Sprengversuch in der Kaverne Widdersgrind.

 

Sprengversuch in der Kaverne Widdersgrind. 3 Sekunden nach der Zündung.

 

Kaverne Spissi: Versuchsaufbau für die Tests mit Ladungspulver.

 

Kaverne Spissi nach der Zündung von Ladungspulver.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach dem Bezug einer neuen geschützten Führungsanlage für die Landesregierung (Bundesratsbunker) musste natürlich auch noch für die passende Stimmung in den Stollen gesorgt werden. Also wurde für die Ausrüstung von Schlaf- und Arbeitsräumen innerhalb der Bundesverwaltung intensiv nach Bildern gesucht, wie das Dokument aus dem Bundesarchiv zeigt.

Im Juli 1935 kam ein Ingenieur-Offizierskurs zum Schluss, dass Kreuzlingen unbedingt von Artillerie gedeckt werden müsse. Dazu sollten auf dem Ottenberg fünf Artilleriewerke gebaut werden, da der Ottenberg Schlüsselstellung sowohl für Kreuzlingen als auch die Thurline sei. Möglicherweise könnte dafür auf die beiden Artilleriewerke A1 (Bottighofen) und A2 (Triboltingen) verzichtet werden (BAr E5480(A) 1980/73, Band 8).

Im Juli 1936 beschäftigte sich die Armee konkret mit den Grenzbefestigungsanlagen. Für Kreuzlingen wurde ein «Defensiv-Brückenkopf» vorgesehen, mit «permanenten Werken an den wichtigsten Orten». Der Brückenkopf könne allerdings nur mit Artillerie gehalten werden, weshalb hier acht kleinere Art Turmwerke vorgesehen sind mit je einer Kasematt-Batterie zu zwei 7,5 cm Kanonen und 1-2 Türme für 10,5 cm Kanonen und Haubitzen.

Hat sich jemand schon mal mit diesen Planungen beschäftigt? Wäre sicher spannend, mal die Standorte dieser Artilleriewerke zu wissen und die Gedanken nachvollziehen zu können. Unterlagen dazu gibts allenfalls im Bundesarchiv (E27/17357, Band 1).

 

Der Projektbericht des VBS fasst für die wichtigsten respektive grössten Beschaffung- und Investitionsgeschäfte den aktuellen Stand und die Risikobeurteilung zusammen. Der Bericht 2020 wurde Ende März 2021 publiziert. Aus Sicht der Bunkerfans sind folgende Infos interessant:

FITANIA

Das FITANIA-Programm umfasst die Koordination der Projekte
A) «Telekommunikation der Armee» (TK A),
B) «Führungsnetz Schweiz» und
C) «Rechenzentren VBS/Bund 2020».

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Im Tätigkeitsbericht 2020 der unabhängigen Aufsichtsbehörde über die nachrichtendienstlichen Tätigkeiten AB-ND (publiziert Ende März 2021) sind aus Sicht der Bunkerfans zwei Informationen interessant.

  • Die Aufsichtsbehörde war überrascht, welche Aktenbestände der Nachrichtendienst des Bundes (NDB) lagert – und wohl auch darüber, wo diese archiviert sind. «Der Umfang der in diesen Archiven gelagerten Dokumente überraschte die AB-ND. Der NDB lagert mehrere hundert Meter an Dokumenten in diversen Standorten. Die Dokumente stammen aus einer Zeit, in der der NDB noch nicht der Aufsicht der AB-ND unterlag. Es bestand nur ein grobes Inventar über den Inhalt dieser Ablagen und Archive.» Eines dieser Archive ist in einer K-Anlage: «Der Zutritt zu einem Aussenstandort konnte nicht gänzlich unangekündigt ermöglicht werden, da die K-Anlage, in dem sich ein Teil des NDB-eigenen Archivs befand, erst in Betrieb gesetzt werden musste. Dies bedingte eine Vorlaufzeit von einigen Tagen. Die AB-ND verlangte für diesen Zeitraum die Logfiles zum Zugang der Anlage, damit sichergestellt werden konnte, dass diese zwischenzeitlich nicht betreten worden war.» – Gesundes Misstrauen ist vorhanden …
  • Der Begriff «K-Anlage» wird im Tätigkeitsbericht als «Kriegsanlage» umschrieben. Naheliegender wäre eigentlich der oftmals benutzt Begriff «Kommando-Anlage», da sich deren Nutzung nicht nur auf den Kriegsfall beschränkt. Vielleicht gibt es dazu irgendein Dokument, das Klarheit schafft?
    In K-Anlagen oder Führungsanlagen wurden gemäss dem Bericht der Aufsichtsbehörde «die Stäbe der grossen Verbände der Armee (Brigade, Division, Armeekorps) untergebracht. Auch Führungsanlagen der zivilen Landesverteidigung – Kantonsregierungen und Bundesrat – wurden als K-Anlagen bezeichnet» (man beachte die angewendete Vergangenheitsform!). Eine solche K-Anlage dient dem NDB als operatives Aktendepot.Update 1: Stammt die Abkürzung von den KP K1, K2, K3 sowie K4, die oftmals einfach als «Kavernen» inkl. Nummer bezeichnet wurden?
    Update 2: Gemäss «Reglement Infra Bat» von 2004 sind ausschliesslich die Führungsanlagen von Landesregierung/Stufe Armee (also auch Uem D, Mil Sich, Na D usw.) als K-Anlagen bezeichnet, diejenigen der grossen Verbände haben normale A-Nummern…

Auf Distanz sind die Scharten der Geschütze mit Front gegen einen Gegner trotz dicker Panzerung ein Schwachpunkt eines Artilleriewerkes. Eine Verbesserung wurde in Kettenvorhängen gesehen, die auch getestet wurden. Im Januar 1949 erfolgte der Beschuss einer Mg-Scharte auf dem Waffenplatz Thun, in der so genannten «Kleinen Versuchsmauer».

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Zwischen Spiez und Kandersteg wurde die strategisch wichtige Lötschbergachse mit der Bahnverbindung an verschiedenen Stellen gesperrt. Zentrale Sperrstelle war Mülenen mit verbunkerten Waffen und Hindernissen, ergänzt durch Sprengobjekte vor und nach Mülenen. Dazu gehörte zB. das Viadukt von Frutigen.

Das Buch von Hans-Rudolf Schoch – Band 9 der Serie «Die 3. Division im Reduit» – beschreibt im Detail zudem mehrere Kommandoposten im Raum Reichenbach/Frutigen, u.a. den modernen KP der Reduitbrigade 21.

224 Seiten, CHF 44 exkl. Versand. Bestellungen sind hier möglich

Die Sperrstellen der Grenzbrigade 12 (Graubünden) wurden 1942 in einem Dossier für den Armeestab zusammengestellt. Aussergewöhnlich ist die Art: Es handelt sich um 34 Blätter mit den detailliert eingezeichneten Objekten in Farbe. Wahrlich ein richtiges Kunstwerk, das im Bundesarchiv aufbewahrt wird.

Beispiel der Sperre Maloja aus dem Dossier vom August 1942.

In der Nähe von Staumauern findet man ab und zu kleine verbunkerte Beobachterposten. Diese sind zivilen Ursprungs und die Besatzung hatten die Aufgabe, bei einem Sicherheitsproblem die unterhalb der Staumauern liegenden Ortschaften zu warnen.

Mehr zu Geschichte des Wasseralarms gibts hier