Codewort SMUD

Nach etlichen Anschlägen und Einbrüchen in Munitionslager der Armee wurde 1973 das Projekt SMUD (Schutz von Munition vor Diebstahl) gestartet, das für alle Arten von Lagern für explosive Stoffe bessere Überwachung und Schutz bringen sollte. Einerseits wurden Holzbaracken geleert, die wenig Schutz vor Einbrüchen boten, andererseits auch neue Alarmanlagen und Abwehrmassnahmen – Pyroelemente und Farbmarkierungen – in bestehende Magazine eingebaut. Die Details dazu lassen wir hier mal weg – aus Sicherheitsgründen.

Auslöser waren unter anderem mehrere Vorfälle im Berner Jura – in den Medien als «jurassische Hitzköpfe» bezeichnet – oder die Sprengung eines Magazins am Monte Ceneri. Zudem wurden gestohlene Sprengstoffe und Waffen aus Armeebeständen (Handgranaten, Minen, Sprengstoff, Zünder) teils bei Terroristen in der halben Welt gefunden. Dass die Hunderte von kleinen dezentralen und meist oberirdischen Lagern nicht lückenlos überwacht werden konnten, ist einleuchtend. Geprüft wurde u.a. die Nutzung von ASU und Werken der Kategorie 3 als Munitionslager. Für 156 Holzbaracken und 175 Betonelement-Baracken mussten Ersatzlager gefunden werden, da sie nicht verstärkt werden konnten.

Immerhin wurden in den Folgejahren rund 20 Millionen Franken in neue Alarm- und Markierinstallationen investiert – 1973 betrug der Wert der eingelagerten Sprengstoffe und Munition rund 3,3 Milliarden Franken, wie aus frei zugänglichen Akten im Bundesarchiv ersichtlich ist. 1975 wurde festgehalten, dass bei 239 Objekten bauliche Massnahmen und bei 2484 Alarmanlagen vorgesehen sind.

Nach Umsetzung des Projektes SMUD gingen die Ereignisse spürbar zurück.