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Nach dem Bezug einer neuen geschützten Führungsanlage für die Landesregierung (Bundesratsbunker) musste natürlich auch noch für die passende Stimmung in den Stollen gesorgt werden. Also wurde für die Ausrüstung von Schlaf- und Arbeitsräumen innerhalb der Bundesverwaltung intensiv nach Bildern gesucht, wie das Dokument aus dem Bundesarchiv zeigt.

Im Tätigkeitsbericht 2020 der unabhängigen Aufsichtsbehörde über die nachrichtendienstlichen Tätigkeiten AB-ND (publiziert Ende März 2021) sind aus Sicht der Bunkerfans zwei Informationen interessant.

  • Die Aufsichtsbehörde war überrascht, welche Aktenbestände der Nachrichtendienst des Bundes (NDB) lagert – und wohl auch darüber, wo diese archiviert sind. «Der Umfang der in diesen Archiven gelagerten Dokumente überraschte die AB-ND. Der NDB lagert mehrere hundert Meter an Dokumenten in diversen Standorten. Die Dokumente stammen aus einer Zeit, in der der NDB noch nicht der Aufsicht der AB-ND unterlag. Es bestand nur ein grobes Inventar über den Inhalt dieser Ablagen und Archive.» Eines dieser Archive ist in einer K-Anlage: «Der Zutritt zu einem Aussenstandort konnte nicht gänzlich unangekündigt ermöglicht werden, da die K-Anlage, in dem sich ein Teil des NDB-eigenen Archivs befand, erst in Betrieb gesetzt werden musste. Dies bedingte eine Vorlaufzeit von einigen Tagen. Die AB-ND verlangte für diesen Zeitraum die Logfiles zum Zugang der Anlage, damit sichergestellt werden konnte, dass diese zwischenzeitlich nicht betreten worden war.» – Gesundes Misstrauen ist vorhanden …
  • Der Begriff «K-Anlage» wird im Tätigkeitsbericht als «Kriegsanlage» umschrieben. Naheliegender wäre eigentlich der oftmals benutzt Begriff «Kommando-Anlage», da sich deren Nutzung nicht nur auf den Kriegsfall beschränkt. Vielleicht gibt es dazu irgendein Dokument, das Klarheit schafft?
    In K-Anlagen oder Führungsanlagen wurden gemäss dem Bericht der Aufsichtsbehörde «die Stäbe der grossen Verbände der Armee (Brigade, Division, Armeekorps) untergebracht. Auch Führungsanlagen der zivilen Landesverteidigung – Kantonsregierungen und Bundesrat – wurden als K-Anlagen bezeichnet» (man beachte die angewendete Vergangenheitsform!). Eine solche K-Anlage dient dem NDB als operatives Aktendepot.Update 1: Stammt die Abkürzung von den KP K1, K2, K3 sowie K4, die oftmals einfach als «Kavernen» inkl. Nummer bezeichnet wurden?
    Update 2: Gemäss «Reglement Infra Bat» von 2004 sind ausschliesslich die Führungsanlagen von Landesregierung/Stufe Armee (also auch Uem D, Mil Sich, Na D usw.) als K-Anlagen bezeichnet, diejenigen der grossen Verbände haben normale A-Nummern…