Laborieranlage in Frutigen geplant

Im Jahr 1917 musste die Abteilung für Munition für die Munitionsfabrik Thun sowie die Pulverfabrik Wimmis dringend neue Lagermöglichkeiten für Bestandteile von Artilleriemunition aufbauen. Man ging davon aus, dass man im Kriegsfall vor allem von den Reserven leben müsste und die Materialbeschaffung sowie Produktion erschwert wäre.

Unter anderem wurde dabei ein Gelände von 350 Metern Länge und 100-150 Metern Breite in Frutigen im Kanderspitz in die Auswahl aufgenommen. Der Plan von 1917 zeigt (blau) das in Aussicht genommene Gelände.

Vorgesehen war gemäss einem Schreiben der Munitionsfabrik Thun vom Juni 1917 eine Anlage für die Magazinierung von 200’000 Feldgeschossen, Hülsen und 100’000 kg Pulver sowie der nötigen Laboriergelegenheiten für 10’000 Patronen pro Tagesschicht. Konkret waren an Gebäuden geplant:

  • 3 Pulvermagazine für je 35’000 kg Pulver
  • 1 Geschossmagazin mit Tablaren für 200’000 Geschosse
  • 1 Hülsenmagazin
  • 3 Laboriergebäude (heizbar)
  • 1 Abortgebäude
  • 1 Wärterhaus
  • Dazu war die Versorgung mit elektrischem Licht vorgesehen, eine Wasserversorgung, Zufahrtsstrasse, Industrie-Geleise, Kanalisation und einer leichten Umzäunung.

Ohne Landerwerb wurde mit Kosten von 600’000 Franken gerechnet. Zusätzlich müssten für Werkstatteinrichtungen und Werkzeuge mit rund 30’000 Franken gerechnet werden.

Die 200’000 Geschosse sollten in 15 Arbeitstagen in Tag- und Nachtschichten auflaboriert werden können.

Der Plan von 1917 zeigt (blau) das in Aussicht genommene Gelände.

Der Entscheid für eine neue Munitions-Laborieranlage fiel dann zugunsten von Bönigen, wo diese auch realisiert wurde.

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